Bernhard Luginbühl (1929-2011)
Zyklop, Ankauf 1974, Eisenplastik, 5.00 x 8.00 x 6.00 m
Berufsbildungsschule Winterthur, Wülflingerstrasse 17, Pausenplatz
Architekt: Peter Stutz, 1974, Ersatz Corten-Fassade durch Aluminium: 1994
Bernhard Luginbühl
(1929 in Bern, † 2011 Langnau im Emmental)
Die früheste erhaltene Zeichnung von Bernhard Luginbühl, entstanden im Jahr 1946, zeigt einen Dinosaurier. Als Sohn eines
Metzgers bleibt Luginbühl den Tieren, insbesondere den grossen unter ihnen, sein Leben lang in einer unsentimentalen Faszination
verbunden. Die Zoologie ist die zentrale Inspirationsquelle seiner Arbeit, und spätere Skulpturen zeigen Stiere, Giraffen,
Bulldoggen, Mäuse, Saurier, Elefanten, Skarabäen. In der zweiten Hälfte der 40er Jahre, während und nach einer (abgebrochenen)
Bildhauerlehre entstehen zunächst Frauenfiguren und Porträtbüsten in Holz und Stein. Der Künstler hat dieses Frühwerk später
fast vollständig zerstört, erhalten sind wenige Fotografien. Die Bekanntschaft mit dem Direktor der Berner Kunsthalle,
Arnold Rüdlinger, der den jungen Bildhauer als Gehilfen für den Ausstellungsaufbau engagiert, bringt Luginbühl in Kontakt mit
der modernen Plastik seiner Zeit und verändert seine Arbeit grundlegend: Ein erster Stier aus Eisen löst Ende 1949 an der
Weihnachtsausstellung der Berner Künstler in der Kunsthalle einiges Befremden aus. Ab 1953 widmet er sich fast ausschliesslich
der Eisenplastik. Er hat sein mythisches Material gefunden. Retrospektiven in verschiedenen europäischen Museen und Aufträge
aus mehreren Kontinenten bestätigen Anfang der 70er Jahre den Rang von Luginbühls Arbeit. Das 1966 bezogene grosse Bauernhaus in
Mötschwil wird mit den Jahrzehnten zum Refugium und zum Zentrum einer kreativen Existenz. Der Rückzug ins Emmental wird nur
1979 bis 1981 durch Aufenthalte in Hamburg und in Berlin unterbrochen.
Links:
• wikipedia.org
• www.luginbuehlbernhard.ch